Stoffstreifen mit Häftlingsnummer und Winkel von Antonia C.,
die im Herbst 1944 von Warschau über verschiedene Stationen
ins Außenlager Hannover-Langenhagen des KZ Neuengamme
kam.(ANg)
Die SS empfing neue Häftlinge mit besonderer
Brutalität, um sie bereits bei der Ankunft seelisch zu brechen
und zu demoralisieren. Das Leben im Lager wurde durch eine Vielzahl
von kaum einzuhaltenden Ordnungsvorschriften reglementiert. Bei
Verstößen drohten nicht nur die offiziellen Lagerstrafen
wie Torstehen, Prügelstrafe und Arrest, sondern
willkürliche Misshandlungen durch SS-Aufseher und
Blockälteste. Die mangelhafte Ernährung und Kleidung
führte bei den meisten Häftlingen zu raschem
körperlichen Verfall. In den überfüllten
Unterkünften gab es keine Privatsphäre und keine
Erholung. Wegen der vielen Durchfallkranken und der mangelhaften
Hygiene herrschte in den Unterkünften ein furchtbarer Gestank.